Selbstkompetenzen der Klassenstufen 11 und 12

Autonomie und Persönlichkeit als Ausdruck von Ich-Kompetenz bilden den Zielpunkt des Erwerbs von Selbstkompetenz und stellen gleichzeitig den Auftrag zu lebenslangem Üben, den dieses Ziel kann nicht ein Ziel nur einer Lebensphase des Menschen sein!

Am Ende der Schulzeit kann sich die erworbene Selbstkompetenz der jungen Menschen darin zeigen, dass sie im kulturellen und gesellschaftlichen Leben einen Standpunkt einnehmen und das eigene „Darinnenstehen“ in den Fragen der Gegenwart bewusst erleben und daraus handeln. So zeigen sie Bereitschaft, Verantwortung gegenüber der Welt, der Gesellschaft und sich selbst zu übernehmen. Aus dem Vermögen, Fragen an das Woher und Wohin von Erde
und Mensch zu formulieren und zu bearbeiten entsteht der Impuls, die Welt von morgen aus dem heute zu entwickeln. Die Fähigkeit, Bewusstsein für Entwicklung in die Überlegungen einzubeziehen, Problembewusstsein zu zeigen, Zukunftsperspektiven zu entwickeln setzt voraus, dass Multiperspektivität im Denken und Handeln angewandt werden kann. Die Waldorfpädagogik spricht hier von „individualisierte Urteilsfähigkeit“.

Der methodische Aspekt dieser Selbstkompetenzen liegt in den hinter den Ansätzen verborgenen Leitgedanken: Den eigenen Standpunkt bewusst werden zu lassen und zu stärken bedeutet, angesichts widersprüchlicher Modelle und Phänomene die „Verortung des eigenen Seins“. Wahrnehmung und Denken als individuelles Mittel zur selbständigen Beurteilung sind kompetent zu handhaben ermöglicht freies Bewegen in unterschiedlichen Denkformen und das Einnehmen verschiedener Standpunkte, um daraus die Methodenkompetenz in ihrer Vielfältigkeit abzuleiten. Durch die Erkenntnis sinnhafter Zusammenhänge zwischen Mensch und Welt als Sachkenntnis und Überblick wird Lebenssicherheit gewonnen, aber auch Sicherheit und Selbständigkeit im Urteilen. Der Mensch kann als Schöpfer seiner Weltsicht methodisch verstanden werden.

Dies setzt voraus und führt zu bewussterem Umgang mit den Qualitäten überpersönlicher Gestaltungskräfte und zu bewussterem Umgang mit seelischen Qualitäten. Die Waldorfpädagogik spricht hier von „beseelter Urteilskraft“. Die jungen Menschen müssen sich bewusster dem Werk gegenüber „zurücknehmen“ und versuchen, diesem gerecht zu werden. Sie sind offen für Anregungen von außen und können eigene Hemmungen überwinden, um sich mit sich selbst und ihrer Auffassung zu identifizieren. Der Mut zur selbstständigen Gestaltung, zum Risiko und zum Misserfolg lässt sie die eigenen Fähigkeiten und Grenzen aber auch die eigene Kreativität erkennen und anwenden. So können sie den eigenen Lernprozess reflektieren und Subjekt des Lern- und Bewertungshandelns werden.
Dies ermöglicht Selbstbewusstsein durch sachgemäßes Handeln. Sich im Fremden des Eigenen bewusst werden kann als ein Zielpunkt des Erwerbs von Selbstkompetenzen im Rahmen der Waldorfpädagogik genannt werden.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.